Jumbo, woher kommt dieser Name?

 

Jumbo zu deutsch (heute) „König der Elefanten“, was auch sehr gut zu den Elefanten passt!
Dieser Name „Jumbo“ wurde auf der ganzen Welt zum Synonym für Größe.

Der Elefant, der diesen Namen in London erhielt, ist ca. 1860 geboren und leider schon am 15 September 1885 verstorben.

Jumbo wurde als Jungelefant 1861 in Abessinien gefangen worden und war ca. einen Meter groß. Mit ihm wurde ein weiterer Artgenosse gefangen und von dem bayerischen Sammler Johann Schmidt nach Paris vermittelt. Er wurde im Jardin des Plantes erst einmal untergebracht.

Jumbo war ein berühmter Elefant, der über Abessinien nach Paris gereist ist, dies war um 1861. Jumbo war auch in London und auch in den USA. Egal wo er auftauchte, er war immer ein Publikumsmagnet.

1865 war Jumbo ca. 125 Zentimeter groß und wurde gegen ein Rhinozeros des Londoner Zoos eingetauscht. Im Londoner Zoo traf Jumbo am 26 Juni 1865 ein.

Jumbo war der erste Elefant, der lebendig nach Großbritannien gekommen ist.
In London hat der Elefant (aus Abessinien) seinen Namen Jumbo; von seinem Wärter Matthew Scott erhalten - was auf Suaheli „Hallo“ (Jambo) bedeutet.

Jumbo wurde für die nächsten 16 Jahre die Attraktion des Londoner Zoos. Mit seiner stattlichen Höhe von fast 4 Metern ließ er die Kinder auf seinem Rücken reiten. Er hatte auch einige Persönlichkeiten auf seinem Rücken herumgetragen. Die Bekanntesten waren Winston Chruchill und Theodore Rossevelt sowie zahlreiche Sprösslinge europäischer Adelshäuser. Selbst die Presse berichtete regelmäßig über ihn, sodass Jumbo überaus populär in Großbritannien war.

Jumbo wurde auch mit den Jahren geschlechtsreif und kam regelmäßig in einen Musth zustand. Der Bulle, der sonst so friedlich war, war in diesem Zustand nicht berechenbar gewesen und hat alles zertrümmert. Bis heute ist dieser Zustand noch nicht ganz erforscht und man kennt den Grund nicht, warum Elefanten sich so verhalten. Man hat Jumbo, in dieser Zeit eine Elefantendame Namens Alice zur Verfügung gestellt. Selbst die Elefantendame konnte sein Interesse nicht wecken. Der Einzige, der in dieser Zeit an den Elefanten durfte, war sein Wärter. Der Direktor des Zoos hielt das reiten der Kinder auf diesem Elefanten zu gefährlich und hat dies eingestellt. Er war sogar soweit, dass er den Elefanten notfalls auch erschießen lassen würde.

Jumbo hatte Glück, dass zu diesem Zeitpunkt der amerikanische Zirkusdirektor Phineas Tayler Barnum (1810-1891) in London war. Er unterbreitete dem Direktor vom Londoner Zoos ein Angebot für Jumbo. Er hat für Jumbo 10.000 Dollar geboten, was zu dieser Zeit eine Menge Geld war. Der Direktor vom Londoner Zoo hatte sofort zugeschlagen. Nach dem die Presse über den Verkauf berichtete, hat sich die ganze britische Nation entrüstet und in Aufruhr versetzt. Bekannte Persönlichkeiten – des öffentlichen Lebens - strebten sogar einen Prozess an. Unter den Persönlichkeiten war auch John Ruskin um die Rechtmäßigkeiten dieses Handels überprüft werden sollte. Der Zirkusdirektor Barnum hatte diesen Prozess gewonnen.

Jumbo wurde am 24 März 1882 mit dem Schiff Assyrian Monarch nach New York verschifft. Am 09.04.1882 betrat Jumbo mit seinem Wärter Matthew Scott amerikanischen Boden. Jumbo wurde mit einer Blaskapelle abgeholt und erhielt Geleit von einer Zirkusparade über den Broadway zum Madison Square Garden.

Jumbo Ankunft in New York - im Jahre 1882

Nur hatte der Zirkusdirektor einen Elefanten gekauft, der keinerlei Kunstdrücke konnte. Asiatische Elefanten lehren eher Kunststücker als afrikanische Elefanten. Barum hatte auf seiner dreijährigen Tournee durch die USA und Kanada es doch geschafft, mit Jumbo ca. neun Millionen Besucher zu erhalten. Jumbo hatte mit seiner Größe und dem Kinderreiten das Publikum angezogen, was dem Direktor vollkommen ausreichte. Barum erhielt in drei Jahren einen Gewinn von einer halben Million Dollar. Jumbo durfte immer mit einem Zwergelefanten namens Tom Thumb in einem eigens konstruierten „Palast-Wagen“ reisen.

Jumbo und sein Wärter Matthew Scott in London/New York - vor 1885

Am 15. September 1885 wurde Jumbo auf dem Bahnhof von St. Thomas, Ontario, offenbar bedingt durch einen Weichenfehler, bei einer umlade Aktion von der Lokomotive eines herannahenden Güterzuges erfasst. Die Lokomotive und zwei weitere Wagons entgleisten. Der Lokomotivführer und Jumbo sind bei diesem Unfall ums Leben.

Das Denkmal in St. Thomas, Ontario, 1985
Das Zugunglück wurde von den Anwesenden hiernach um mehrere Versionen bereichert. Der Stationsvorsteher in St. Thomas gab an, er sei so fasziniert gewesen von dem Tier, dass er vergessen habe, die Weiche umzustellen. Barnum wird in der Presse verbreiten lassen, Jumbo habe seinen Freund, den kleinen Elefanten Tom Thumb, der unvorsichtigerweise auf die Eisenbahngleise gelaufen sei, vor dem Zug gerettet. Indem er ihn in letzter Sekunde von den Schienen geschubst habe und dabei selbst den Tod gefunden hat.
Jumbo habe nach der Kollision noch gelebt und mit einem letzten Seufzer seinen Wärter mit dem Rüssel umarmt.

Jumbo nach seinem Zusammenstoß mit der Lokomotive am 15. September 1885 in St. Thomas, Ontario

Der Direktor Barnum ließ das Tier präparieren; das Skelett schenkte er dem American Museum of Natural History in New York. Dann erwarb der Direktor er über seinen Londoner Agenten die Elefantenkuh Alice und ließ sie in einer Wandershow zusammen mit dem ausgestopften Jumbo als „trauernde Witwe“ posieren.
Barnum stiftete dem Tuft’s College in Medford, Massachusetts, das Barnum Museum of Natural History, genannt Barnum Hall, in dem Jumbo 1889 dauerhaft aufgestellt blieb. Jumbo wurde zum Maskottchen der Studenten. Am 14. April 1975 ist in der Barnum Hall ein Feuer ausgebrochen, in dem die Sammlung mit dem Präparat verbrannte. Was von Jumbo übrig blieb, war ein Stück seines Schwanzes, der bis heute im Tuft’s College verwahrt wird.
Autor: © Regina Polutta